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AutorenbildDaniel Fehring

Yen schwach auf breiter Front



Nach der gestrigen Zinserhöhung und der Kürzung des Anleiheankaufprogramms der japanischen Notenbank (BoJ) setzte sich in der Nacht die Schwäche des Yen-Blocks fort. Obwohl die BoJ vor wenigen Wochen noch Interventionen an bestimmten Währungsverhältnissen angekündigt hatte, blieben derartige Eingriffe heute Nacht aus. Legt man die Charts der Haupt-Yen-Währungspaare übereinander, so sind sie nahezu identisch. Vor der heutigen Fed-Pressekonferenz ergeben sich drei Fragen: Werden die Aussagen von Jerome Powell heute Abend eine Korrektur einleiten? Strebt die BoJ mit ihrer neuen Zinspolitik weiterhin einen schwachen Yen an? Wird die BoJ bald in das Kursgeschehen eingreifen?


Die Yen-Währungspaare sind im Handel für ihre langen Trends bekannt, jedoch hält der aktuelle Trend bei USD/JPY bereits über 500 Basispunkte an und dürfte bald seinen vorläufigen Abschluss finden.



Schwacher Yen kompensiert Carry-Trades


Aufgrund der japanischen Niedrigzinspolitik und des daraus resultierenden Zinsgefälles zu anderen Währungen sind zahlreiche Carry-Trades entstanden, die durch eine schwache Währung ausgeglichen werden müssen, um ein Unglück an den Finanzmärkten zu vermeiden.

Was ist ein Carry-Trade? Ganz einfach: Jemand nimmt einen Kredit mit niedrigen Zinsen auf Yen-Basis auf, tauscht diesen Kreditbetrag in eine andere Währung um, z. B. GBP, und lässt diesen Kreditbetrag in der anderen Währung hoch verzinsen. Nach einer gewissen Zeit zahlt er den Kreditbetrag in JPY zurück und hat während der Laufzeit die Zinsdifferenz verdient. Dabei dürfen zwei Dinge nicht eintreten: Der JPY darf nicht an Stärke gewinnen, da sonst der Umtausch für den Kreditbetrag die Zinsgewinne auffrisst, und die japanischen Zinsen dürfen nicht steigen.

Jetzt sind die Zinsen gestiegen, und damit ein Unglück für viele vermieden wird, muss der JPY gegenüber den Carry-Währungen schwächer werden. Ob dies von den großen Geldhäusern oder von den Notenbanken gesteuert wird, ist nur wenigen bekannt.

Jetzt kann der Taschenrechner verwendet werden. Wie viel schwächer muss der JPY werden, damit die gestrige Zinserhöhung ausgeglichen ist? Um genau zu sein, dürfte dieser Punkt bereits erreicht sein.

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