DAX blickt auf US-Arbeitsmarktdaten
Wie jeden ersten Freitag in einem Monat wird heute der große Arbeitsmarktbericht in den USA bekannt gegeben. Dieser ist ein maßgebliches Puzzle-Teil für die Entscheidung der FED schon in der nächsten Sitzung am 26. Juli einen erneuten Zinsschritt vorzunehmen. Wobei es erstaunlich ist, dass die ganze Welt sich vor einer erneuten Anhebung fürchtet, da es mittlerweile als sicher gilt, dass mindestens noch zwei weitere Zinsschritte in diesem Jahr erfolgen werden. Daher sind die Begründungen für den gestrigen DAX-Rutsch wegen der Zinsängste ad absurdum geführt. Es war von Anfang an klar, dass die letzte Zinspause der FED nicht das Ende der Fahnenstange in Sachen US-Zinsanhebung sein würde. Daher verwende man schon das Wort „Pause“ und nicht „Wende“. Am 26. Juli wird das US-Zinsniveau höchstwahrscheinlich auf 5,25-5,50% angehoben werden. Dieser Schritt wird die EZB zwingen, nachzuziehen, damit die Zinskluft zwischen Europa und den USA nicht zu groß wird.
Werden heute die Arbeitsmarktdaten sehr gut ausfallen, wird dies die Märkte negativ bewerten. Am besten wäre es, wenn die Zahlen den Erwartungen entsprechen, dann hätten die gestrigen schwachen Märkte schon alles vorweggenommen und heute würde Ratlosigkeit herrschen. Fallen die Zahlen schlechter als erwartet aus, dann geht die Sinnlosigkeit der Diskussionen über Zinserhöhung weiter.
Der DAX hätte sich gestern freuen können, da die Auftragseingänge in Deutschland kräftig gestiegen sind. Ein Anstieg von 1% war erwartet. Daraus sind dann 6% geworden. Wenn das keine guten Nachrichten sind? Analysten sehen dies verständlicherweise differenzierter. Aufträge, gerade im Flugzeugbau oder in der Rüstungsindustrie, werden im gesamten gerechnet, aber über sehr lange Zeit erst abgerufen. Zudem, was nützt es der deutschen Bevölkerung, wenn nur eine Firma, wie Siemens, für Milliarden ein Atomkraftwerk ins Ausland verkauft? Deshalb werden hier nur sehr wenig Steuern gezahlt werden.
Wie man gesehen hat, wurden diese Zahlen ignoriert und der DAX hat gestern herbe Verluste eingefahren. Wir gingen von einem weiter fallenden DAX aus, aber dieser Rutsch hat uns erstaunt. Am späten Nachmittag ging dann Kurs in eine Seitwärtsbewegung über, da auch die Wall Street sich ein wenig beruhigte. Im asiatischen Handel änderte sich nichts mehr. Der DAX konnte eine kleine Erholung einleiten, aber diese bewegte sich nur bis in den mittleren 15.500er-Bereich.
Wir gehen davon aus, dass der gestrige Abverkauf im DAX zu übertrieben war und dass wir heute eine technische Erholung sehen werden. Normalerweise halten wir uns an Freitagen mit Arbeitsmarktdaten zurück, aber heute werden wir versuchen so früh wie möglich in dem Bereich von ca. 15.540 Punkten in den Markt auf die Longseite zu gehen. Solch eine Risiko-Position sollte mit einem Stop-Loss abgesichert werden.
01:30 JPY Durchschnittseinkommen (Jahr)
01:30 JPY Ausgaben der privaten Haushalte (Monat) (Mai)
07:00 JPY Koinzidenter Indikator (Monat) (Mai)
07:00 JPY Leitindex (Monat) (Mai)
07:45 CHF Arbeitslosenquote n.s.a. (Jun)
08:00 EUR Industrieproduktion Deutschland (Monat) (Mai)
10:30 GBP Arbeitsproduktivität (Q1)
14:30 USD Durchschnittliche Stundenlöhne (Monat) (Jun)
14:30 USD Arbeitslosenquote (Jun)
14:30 CAD Arbeitslosenquote (Jun)
18:45 EUR EZB-Präsidentin Lagarde sprich
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