DAX nach US-Zinsentscheid unter Druck
Nun ist es doch wahr geworden. Die US-Notenbank FED hat gestern wieder einen großen Zinsschritt von 75 Basispunkten eingeleitet und hob somit die Zinsen auf 3 bis 3,5% an. Obwohl dieser Schritt vermutet wurde, ist der DAX erneut unter Druck geraten. Es war vielmehr der Ausblick, der dem deutschen Leitindex zu schaffen machte. Die FED will bis Ende des Jahres das Zinsniveau im Eiltempo auf 4,6% bringen. Viele Analysten haben ein ähnliches Niveau erwartet. Es ist vielmehr die Geschwindigkeit, mit der die FED vorgeht. Somit kommt die EZB enorm unter Zugzwang. Die Zinsschere zwischen Europa und den USA sollte nicht zu groß werden, da wie jetzt schon zu sehen ist, dass ausländische Kapital aus Europa abwandert. Deutsche Aktien werden verkauft und gegen US-Bonds getauscht. Dafür muss auch der Euro in USD eingetauscht werden. EUR/USD ist gestern bis an die Marke von 0,9803 gefallen. Von der berühmten Parität (1 : 1) träumt jetzt keiner mehr.
Der DAX hat seine Abwärtsbewegung gestern vollzogen und konnte sich im asiatischen Handel stabilisieren. Somit sollte ein Boden vorerst gefunden sein. Wir gehen heute von einer kleinen Gegenbewegung aus, die durchaus bis Freitag bis ca. 12.620 Punkten gehen kann, um das entstandene Gap zu schließen. Aber Entwarnung für die Unterseite ist das nicht.
Der befürchtete Sellout an den asiatischen Börsen ist nach der FED-Entscheidung ausgeblieben. Diese sind zwar im Gesamten etwas leichter, aber ein starker Verkaufsdruck ist nicht zu sehen.
Hartnäckig ist auch die japanische Notenbank BoJ, die in der heutigen Sitzung, die Zinsen weiterhin im leichten Minusbereich belassen hat. Es ist fast anzunehmen, dass die BoJ das Wort Zinsen gar nicht kennt. Seit über 30 Jahren fährt der japanische Währungshüter quasi eine Nullzinspolitik.
Sorgen machen auch die gestrigen Aussagen von Vladimir Putin, der stark dem Westen droht und zugleich eine Teilmobilmachung einleitete. Nach seinen Worten sind diese neuen Truppen für den Schutz von Russland nötig. Das ist schwer vorstellbar, daher wird das frisch geschöpfte Blut für den Ukrainefeldzug benötigt. Vielleicht sollen diese neuen Truppen auch nur zur Abschreckung dienen.
Summa summarum ist heute eine kleine Gegenbewegung auf der Oberseite zu erwarten, zu groß sollte diese jedoch nicht ausfallen. Vieles wird von der allgemeinen Nachrichtenlage entschieden werden. Daher sind enge Stopps unumgänglich.
Daniel Fehring
Offen JPY Zinsentscheidung der BoJ
07:00 JPY Bank of Japan Verbraucherpreisindex (VPI) (Jahr)
08:30 JPY Pressekonferenz der BoJ
09:30 CHF Zinsentscheidung der SNB (Q3)
10:00 CHF Pressekonferenz der SNB
13:00 GBP Zinsentscheidung der BoE (Sep)
13:00 GBP MPC Sitzungsprotokoll
14:30 USD Erstanträge Arbeitslosenhilfe
14:30 CAD Preisindex für neue Häuser (Monat) (Aug)
16:00 USD US-Frühindikatoren (Monat) (Aug)
16:00 EUR Verbrauchervertrauen (Sep)
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