Bloomberg-Bericht sorgt für Unruhe
Ein Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg drehte gestern die Märkte und brachte ein neues Weltbild zutage. Im Fokus stand die EZB und damit auch die Präsidentin Christine Lagarde. Namen von Personen und genaue Quellen wurden nicht geliefert, aber es wurde von vertraulichen Insider-Informationen gesprochen. Nach diesem Bericht wird die EZB die Zinsen im Februar nur noch um 0,5% und im März um 0,25% nach oben schrauben. Dies widerspricht den bisherigen Aussagen von Lagarde. Eine weitere gravierende Aussage war, dass unter dem EZB-Gremium und auch den Mitarbeitern die Vorsitzende Lagarde in ein absolut schlechtes Licht ohne Kontrolle und Autorität gebracht wurde. Das hatte umgehende Folgen an den Devisenmärkten, die bislang von einer weiteren Abwertung des USD und daher einer Aufwertung des Euros ausgingen. Dieses Bild hat sich jetzt abrupt gedreht (siehe Chart unten).
Experten befürchten einen „Short-Squeeze“ auf die Wetten von einem weiter fallenden USD und weiter steigenden Aktienmärkten. Das bedeutet im übertragenen Sinn: Fallende Aktienkurse und einen steigenden USD.
Das bisher so positive Sentiment in die westlichen Wertpapiermärkte ist daher ein wenig ins Wanken geraten und gerade in diesen Situationen beginnen die Analysten wieder auf die etwas längerfristigen Charts zu blicken. Die technische Situation ist für den DAX fast ausgereizt. Auf jeden Fall sollte jeder auf eine sehr schnelle Korrektur auf der Unterseite vorbereitet sein, da der Aufwärtstrend nicht beginnt, sondern leicht ausgereizt ist.
Gespannt dürfen wir jedoch sein, ob die EZB, respektive Christine Lagarde, im Namen der EZB auf diesen Bericht reagieren wird. Die Frage wird eher sein, ob sie nicht weiter in Unglaubwürdigkeit verstrickt werden wird. Der Imageschaden ist groß und der Stuhl wackelt.
Die asiatischen Märkte waren heute Nacht von der Zinsentscheidung der BoJ (Bank of Japan) geprägt, die die bisherige Niedrig-Zinspolitik beibehalten wird. Das brachte den JPY kurzfristig stark unter Druck und ließ dem Nikkei 225 Luft für steigende Kurse. Der Nikkei 225 verbuchte nach dieser Meldung um 04.15 Uhr CET ein Plus von +756.85 Punkten oder 2,90%, kam jedoch im laufenden Handel wieder zurück. Der DAX profitierte anfänglich ebenfalls von diesem Anstieg und durchbrach die Marke von 15.200 Punkten. In der Spitze wurden Kurse von 15.265 Punkten gesehen.
Wir erwarten heute einen gut behaupteten Handelsstart. Der Handelstag wird wahrscheinlich sehr volatil werden, da noch viele Wirtschaftsdaten bekannt gegeben werden (siehe unten). Beachtet sollte auch der Anstieg der Ölpreise werden. Das WTI (Crude Oil) verzeichnete heute Nacht Preise von über 81,20 USD/Barrel.
Summa summarum sind wir sehr vorsichtig und warten im DAX noch höhere Kurse ab, die wir für einen Shorteinstieg nutzen werden. Es wird heute alle Handelsrichtungen geben, Flexibilität wird gefragt sein.
Daniel Fehring
00:00 JPY Reuters Tankan Index (Jan)
04:00 JPY Zinsentscheidung der BoJ
05:30 JPY Industrieproduktion (Monat) (Nov)
Offen JPY Pressekonferenz der BoJ
08:00 GBP Verbraucherpreisindex (VPI) - Kernrate (Jahr) (Dez)
08:00 GBP Erzeugerpreisindex (EPI) Output - Kernrate (Jahr) (Nov)
08:00 GBP Einzelhandelspreisindex - Kernrate (Jahr) (Dez)
08:00 GBP Verbraucherpreisindex (VPI) (Jahr) (Dez)
08:00 GBP Einzelhandelspreisindex (Jahr) (Dez)
09:00 CHF Jahrestagung des Weltwirtschaftsforums
11:00 EUR Verbraucherpreisindex (VPI) - Kernrate (Jahr) (Dez)
14:30 USD Erzeugerpreisindex (EPI) - Kernrate (Jahr) (Dez)
14:30 USD Einzelhandelsumsätze (Jahr) (Dez)
14:30 CAD Rohstoffpreisindex (Jahr) (Dez)
14:55 USD Redbook-Index (Jahr)
15:15 USD Kapazitätsauslastung (Dez)
15:15 USD Industrieproduktion (Jahr) (Dez)
15:15 USD Produktion des Verarbeitenden Gewerbes (Monat) (Dez)
16:00 USD Lagerbestände (Monat) (Nov)
20:00 USD Konjunkturbericht Beige Book
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